Der Falter 11/2022

Editorial Liebe Leserinnen und Leser! wer erinnert sich noch an den legendären Satz des Arbeitsministers Blüm von 1986 „Die Rente ist sicher“, den er penetrant predigte. Viele glaubten ihm sehr, sehr lange, ebenso in unserer Region. Jetzt hat sich – auch hier – innerhalb kurzer Zeit unsere vermeintlich sichere, be- rechenbare Welt teils drastisch verändert, unsere Arbeitswelt, fast unser gesam- tes gesellschaftliches Leben und Miteinander. ArbeitnehmerInnen klagen, dass immer wenigere immer mehr leisten müssten, um sich selbst noch etwas leisten zu können. Und UnternehmerInnen müssen oft mit geringeren Budgets deutlich mehr Kosten und Zeit aufwenden, um ihre Dienstleistungen noch wirtschaftlich erbringen zu können. Corona hatte unser Leben teils lahmgelegt. Dann löste der russische Krieg gegen die Ukraine bis dato unbekannte Erhöhungen von Energie- preisen und Inflationen aus. Sparen und einschränken lautet die Devise, von uns nicht ausgelöst, aber uns verordnet.Wir leben in einer Zeitenwende von wesent- lich umfassenderer Dimension, als dies der Bundeskanzler im Februar verkündete. Ahnen wir, wo diese Reise noch hingehen kann? Ich selbst wähle inzwischen sehr bewusst aus, welche Nachrichten ich überhaupt noch sehen, lesen oder hören will, um nicht zu resignieren; damit bin ich sicher nicht allein. Nun etwas erfreulicher, angenehmer, gerade im Zusammenhang mit dem vor- her Geschriebenen: Auch in diesem Falter finden Sie wieder die Rubrik „Starke Frauen“ (siehe S. 6-7) und wieder ein interessantes Spektrum von Logopädin, Einzelhändlerin über Sprecherin Weltladen bis Handwerksmeisterin. Diese Vor- stellungen finden viel Resonanz, weil sie oft „hinter die Kulissen“ blicken lassen, man Menschliches bis Privates erfährt. Und sie veranschaulichen auch immer die Stärke, sich als Unternehmerin zu engagieren, nicht zu resignieren gegenüber Problemen, sondern weiter zu planen, auch mit neuen Ideen und Unternehmun- gen. Diese tragen wesentlich mit dazu bei, dass Kitzingen seine Lebendigkeit und Attraktivität vor allem für die EinwohnerInnen und Gäste behält, indem diese die Angebote nutzen. Dazu fällt mit Ina Deters Superhit aus den 80er-Jahren ein „Neue Männer braucht das Land“ – starke Frauen haben wir, vor allem auch hier. Schon seit Wochen dominieren Schokoladen-Weihnachtsmann & Co. die Lebens- mittelregale und erinnern uns damit auch an Weihnachtgeschenke für unsere Lieben und Freunde. In diesem Falter finden Sie beim genaueren Lesen auch Bei- träge, die an Menschen erinnern, die ohne unser aller Hilfe und Unterstützung wahrscheinlich kaum ein frohes Fest haben werden. Bitte unterstützen Sie die mit Ihren Spenden oder Sachwerten. Gerade jetzt sollten wir an Menschlichkeit denken, an Solidarität, damit unsere soziale Gemeinschaft in der kalten Jahreszeit nicht noch zwischenmenschlich erkaltet. Dies schreibe ich mit großer Hoffnung, denn nicht wenige von uns hätten sich vor einiger Zeit kaum vorstellen können, dass sie eventuell selbst einmal Hilfe und Unterstützung bräuchten. Ihr Volkmar Röhrig Tradition im Herzen. Zukunft im Blick. www.sparkasse-mainfranken.de/200jahre Sparkasse Mainfranken Würzburg

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