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DER FALTER 03 / 13
Dienstag, 23. April, 19:30 Uhr
Autorenlesung
zum Welttag des Buches
Roman Triebelhorn stellt sein Buch
„Borsch für Anfänger“, das er zusam-
men mit seiner Frau Tatjana geschrie-
ben hat, im Lesecafé der Stadtbücherei
vor.
Das Buch wurde von der Stiftung Buch-
kunst national und international aus-
gezeichnet. Es entführt humorvoll und
gleichzeitig ernsthaft in die deutsch-
russischen Befindlichkeiten und zeigt
die deutsche Seele in Russland sowie
die russische Seele in Deutschland.
Gleichzeitig wird eine Fotoausstellung
des Autors eröffnet.
Eintritt: 2 €
Lesen und schreiben sind in unserer Ge-
sellschaft Grundfähigkeiten. Viele Kinder
lernen ohne große Schwierigkeiten in der
ersten Klasse einfache Sätze und Texte
flüssig zu lesen und einfacheWörter laut-
getreu zu verschriften. Doch immer wie-
der gelingt es einem Kind nicht – trotz
intensiven Übens – Schritt zu halten.
Ihm schwirrt der Kopf beim Lesen: „War
das jetzt ein ‚d’ oder ein ‚b’?“ Dann hört
es die Lehrerin diktieren und schreibt:
“Fata likt auf bemsofa ich fa rola. …“
(oder so ähnlich). Aber es wird dafür
nicht gelobt. Die Wörter wären doch
Hausaufgabe gewesen und es hätte
mehr üben sollen. Beim nächsten Mal
wird’s bestimmt besser!
Aber es wird nicht besser!!! Nur der
Druck auf das Kind wird stärker. Die
Klassenkameraden lachen, wenn es sto-
ckend versucht, Buchstabe an Buchstabe
zu reihen. Das, was rauskommt, als sinn-
volles Wort zu erkennen, ist unmöglich!
Vielleicht versucht das Kind der beschä-
menden Situation zu entgehen. Oder –
wenn es eine gute Merkfähigkeit besitzt
– lernt es kleine Texte auswendig und
tut so, als würde es lesen. Aber sobald
ein neues Wort dasteht, ist sein Problem
wieder da.
Üben hilft nicht, tricksen auch nicht wirk-
lich! Irgendwann gibt es sich geschlagen
und resigniert: „Irgendetwas stimmt
nicht mit mir! Ich kann das nicht!“
Etwa zwischen 4% und 5% unserer Kin-
der sind von diesem Phänomen betrof-
fen. DieWelt der Buchstaben,Wörter und
Sätze erscheinen ihnen unbegreiflich und
fremd.
Wie erkenne ich, ob mein Kind da-
von betroffen ist?
Folgende Auffälligkeiten werden beob-
achtet:
::
Auslassen, Ersetzten oder Hinzufügen
von Worten oder Wortteilen
::
Niedrige Lesegeschwindigkeit
::
Startschwierigkeiten beim Vorlesen,
langes Zögern oder Verlieren der Zeile
im Text
::
Vertauschung von Wörtern im Satz
oder von Buchstaben in den Wörtern
::
Ersetzen von Wörtern durch ein in der
Bedeutung ähnliches Wort
::
Unfähigkeit, aus dem Gelesenen
Zusammenhänge zu erkennen und
Schlussfolgerungen zu ziehen
Hilfe – mein Kind hat Legasthenie
von Elke Rosenberger
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für den Druck und mehr…
::
Unfähigkeit, Gelesenes zu wiederho-
len
Beim Rechtschreiben fällt auf:
::
Schwierigkeiten beim Schreiben von
Buchstaben, Wörtern und Sätzen
::
Hohe Fehlerzahl bei ungeübten
Diktaten
::
Hohe Fehlerzahl beim Abschreiben
von Texten
::
Grammatik- und Interpunktionsfehler
::
Häufig unleserliche Handschrift
Wie wird eine Legasthenie festge-
stellt?
Um festzustellen, ob bei beobachteten
Auffälligkeiten eine Legasthenie vorliegt,
sollte das Kind von einem Experten un-
tersucht werden. Diese sind Dipl. Psycho-
logen und Ärzte für Kinder- und Jugend-
psychatrie.
Was passiert wenn bei meinem
Kind eine Legasthenie festgestellt
wird?
Wenden Sie sich an das Schulamt und
Ihre Schule. Es hat einen rechtlichen
Anspruch auf einen Nachteilsausgleich.
Erkundigen Sie sich rechtzeitig!
Reicht es dann aus, zu Hause ein-
fach mehr zu üben?
Nein! Übersteigertes, unspezifisches,
schulstoffgerichtetes Üben führt meist
zu beidseitigem Frust. Sie als Eltern wer-
den ungeduldig und ungehalten, ihr Kind
verliert die Lust am Lesen und Schreiben
lernen und alle verzweifeln früher oder
später. Lernen durch ständiges nutzloses
Üben ist wie eine Strafe – aber wofür?
Gibt es an Ihrer Schule Förderunterricht
für Kinder mit LRS, so ist das sehr erfreu-
lich, aber nicht ausreichend. Ein Grup-
penunterricht kann nicht individuell und
therapeutisch auf die Schwierigkeiten
Ihres Kindes eingehen.
Nur in einer Einzeltherapie bei einem/
einer erfahrenen Pädagogen/Pädagogin
oder Psychologen/Psychologin kann sich
Ihr Kind in einer individuellen Fördersitu-
ation an sein Problem heranwagen, seine
Ängste und seinen Frust überwinden und
Erfolg erfahren.
Schritt für Schritt öffnet sich ihm in sei-
nem individuellen Lerntempo die Welt
der Laute, Worte und Texte. Es entwickelt
zunehmend Selbstvertrauen und Freude
am Lesen und Schreiben. Über struktu-
rierte Trainings und aufbauende Übun-
gen bekommt Ihr Kind Zugang zur Welt
der „Buchstaben“ und wird sicherer in
der Verschriftung und im sinnentneh-
menden Lesen. Die Lernsituation zu Hau-
se entspannt sich, und Ihr Kind gewinnt
an Selbstsicherheit.
Helfen Sie Ihrem Kind, Freude am Lesen
zu entwickeln, gehen Sie mit Ihrem Kind
in die Bücherei, fragen Sie nach geeigne-
tem Lesematerial.
Ohne Druck und zu hohe Erwartungen
in angenehmer Atmosphäre Schmökern
und gezieltes therapeutisches Training
machen aus Ihrem Kind einen Experten
in eigener Sache, der sich die Welt der
„Buchstaben und Wörter“ erobert.
Elke Rosenberger, Dipl. Pädagogin, Förderung und
Therapie u. a. bei Lese- & Rechtschreibschwäche,
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