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DER FALTER 03 / 13
Ich bin Martin Geyer – ich bin Ihr Partner!
Ich heiße Martin Geyer, bin 33 Jahre alt, verheiratet und stolzer Vater einer halbjährigen
Tochter. Wenn ich darüber hinaus noch Zeit habe, fahre ich gern Motorrad und bin leiden-
schaftlicher Fußballfan.
Vor allem aber bin ich als Leiter der Abteilung Teiledienst im Autohaus Spindler Kitzingen
Ihr Ansprechpartner für das breite Spektrum Auto- und Ersatzteile.
Gelernt habe ich Bürokaufmann und dabei bald gemerkt, dass der Umgang mit Menschen
mir Freude macht und mit meinen Interesse für Fahrzeugaufbau und -funktionen recht gut
zu verbinden ist.
In meiner Abteilung habe ich für unsere Kunden jederzeit ca. 6.800 Teile am Lager und
kann innerhalb von Stunden auf ca. 450.000 Teile zugreifen. Sie haben also in mir und mit
Spindler Kitzingen den kompetentesten Partner!
Autohaus Spindler Kitzingen GmbH & Co. KG
Mainstraße 45–51 | 97318 Kitzingen | Tel.: +49 (0) 9321 3008 0
|
Ein Dilemma
Geöffnet von 5:30 bis 18:00 Uhr, oder
von 9:00 bis 19:00 Uhr, oder von 10:00
bis 18:00 Uhr oder, oder, oder – so un-
terschiedlich sind die Öffnungszeiten der
Kitzinger Einzelhändler in der Innenstadt,
wie in vielen anderen deutschen Innen-
städten auch.
Der Verbraucher ist irritiert, teilweise ver-
ärgert, wenn er sich erst einmal kundig
machen muss, ob das Geschäft, dass er
besuchen möchte, überhaupt schon oder
noch geöffnet hat. Die Stimmen und der
Wunsch der Verbraucher nach einheitli-
chen Öffnungszeiten der Geschäfte sind
ebenso häufig wie anhaltend. Aber ist
das überhaupt möglich?
Regelung mit Grenzen
Mit der Neuregelung der Öffnungszeiten
durch den Deutschen Bundestag am 13.
März 2003, die am 01. Juni 2003 in Kraft
trat und an die sich Bayern hält, wurde
vereinbart, dass die Geschäfte von Mon-
tag bis Samstag jeweils von 6:00 bis
20:00 Uhr ihre Pforten geöffnet haben
dürfen.
Für große Konzerne und Ketten wa-
ren die längeren Öffnungszeiten relativ
leicht umsetzbar durch die Einführung
von Schichtarbeit bzw. die Einstellung
von Halbtagskräften. Zumal diese Er-
weiterung erheblichen Umsatz und Ge-
winn versprach. Von inhabergeführten
Geschäften kann jedoch nicht verlangt
werden, dass der Unternehmer/ Verkäu-
fer von 9:00 bis 20:00 Uhr – und das 6
Tage in der Woche mit (mindestens!) 66
Stunden – arbeitet und nebenher noch
z.B. die Buchhaltung, Messebesuche,
Schaufensterdekoration u.v.m. erledigt.
Das ist einer der Gründe, warum im Ein-
zelhandel oft an der alten Regelung von
9:00 bis 18:00 Uhr und samstags bis ca.
14:00 Uhr festgehalten wird.
Vielfältige Gründe
Ein weiterer Grund für die unterschied-
lichen Öffnungszeiten liegt im Einkaufs-
verhalten des Konsumenten. Um 7:00
Uhr früh gibt es nur eine geringe Anzahl
an Käufern, die z. B. ein Paar Schuhe oder
ein Kleid, eine Uhr erwerben wollen.
Ganz anders bei Metzgereien, Bäckereien
und Apotheken. Vor Arbeitsbeginn kauft
man da schnell und gern die Brotzeit für
den langen Arbeitstag, eine belegte Sem-
mel vom Metzger oder frische Brötchen
zum Frühstück. Auch möchte ein Pati-
ent ab 08:00 Uhr nach dem Arztbesuch
anschließend gleich sein verschriebenes
Medikament in der Apotheke kaufen
oder z. B. die verschriebene Brille aus-
wählen oder in Auftrag geben.
Das heißt, diese Branchen öffnen teilwei-
se vor 7:00 bis 8:00 Uhr, andere Einzel-
händler dagegen erst ab 9:00 Uhr. Zwar
sind diese jeweiligen Öffnungszeiten
nachvollziehbar – in der Gesamtheit der
Geschäfte sind die Öffnungszeiten aber
teilweise undurchsichtig wie ein Novem-
bernebel am Main.
Grundlegend ist festzuhalten, dass es
aus diesen verständlichen Gründen in
keiner anderen Stadt einheitliche Öff-
nungszeiten gibt. Allerdings existieren
oft so genannte Kernöffnungszeiten.
Unter Kernöffnungszeit ist zu verstehen,
dass in einem einheitlichen Zeitfenster
die Geschäfte geöffnet sind und der
Käufer sicher sein kann, in dieser Zeit be-
raten zu werden oder ein gewünschtes
Produkt erwerben zu können.
Wie sieht das in Kitzingen aus?
::
Kitzinger Altstadt
Montag bis Freitag:10:00 bis 18:00 Uhr
::
Kitzinger Altstadt
Samstags: 10:00 bis 13:00 Uhr
::
Kitzinger Randlage
Montag bis Freitag: 9:00 bis 18:00 Uhr
Eine Sisyphusarbeit
Interessant ist aber der Überblick über
die tatsächlichen und einzelnen Öff-
nungszeiten von Montag bis Freitag bzw.
am Sonnabend. Um den zu erhalten, hol-
te ich mir die Öffnungszeiten von über
110 Einzelhändlern in der Altstadt ein.
Zudem erkundigte ich mich via Internet
nach den Geschäftszeiten von über 60
Ladenlokalen aus dem Randgebiet (Sied-
lung, Goldberg, Mühlberg-, Schwarz-
acher Straße, Muldenweggebiet u. a.).
Dabei blieben unberücksichtigt Versiche-
rungen, Bausparkassen, Fahrschulen, Vi-
deotheken und Sonnenstudios, denn dies
würde den Eindruck und die Gesamtaus-
sagen betreffs Kernbedarf und Öffnungs-
zeiten insgesamt zu stark verfälschen, da
ihre Öffnungszeiten z. T. stark von den
gängigen abweichen.
Aus der Datensammlung erstellte ich
eine Tabelle, jeweils hinter das einzel-
ne Geschäft/ die Firma setzte ich einen
Zeitbalken, der sich entsprechend den
Öffnungszeiten von/ bis mal länger mal
kürzer darstellt.
Alle Geschäfte/ Firmen plus den Zeit-
Balken listete ich untereinander auf, dar-
aus ergibt sich ein grafisch interessantes,
aber leicht nachvollziehbares Bild und
die obigen Kernzeiten sind zu erkennen.
Leider sind diese Grafiken hier nicht kom-
Ja – wann öffnen sie
denn?
von Jens Fiebig
plett und in normaler Größe abdruckbar,
da sie in ihrer Gänze mehrere Seiten fül-
len würden. Sie können diese aber gerne
unter der E-Mail-Adresse: jens.fiebig@
web.de anfordern.
Das Ergebnis
Montag bis Freitag: Mit langen schwar-
zen Balken fallen besonders auf, die Bä-
ckereien (ab 5:30/ 6:30 Uhr) und ab 8:00
Uhr, Discounter (Norma etc.), Metzgerei-
en, Apotheken und Brillengeschäfte.
Ladenschließungen vor der Kernzeit
18:00 Uhr betreffen hauptsächlich die
Banken oder einen Hundesalon und Zei-
tungsverlage.
Auch in der Randzone der Stadt stechen
natürlich die Bäckereien und besonders
die Supermärkte und Discounter mit ih-
ren lang offenen Zeiten heraus. Würde
man diese herausnehmen, so ergebe sich
allerdings ein ähnliches Bild wie in der
Innenstadt.
Im Gegenzug zu Wochentagen zeigt der
Samstag doch gravierende Unterschiede
unter den einzelnen Geschäften. Natür-
lich vor 9:00 Uhr bei Bäckereien, Metz-
gereien und Discountern. Nach 14:00
Uhr bleibt das Geschäft nur bei 31%
aller Objekte geöffnet. Das heißt, 69%
der Ladenlokale sind geschlossen und
vermitteln so dem Käufer den gefühlten
Gesamteindruck, dass die Innenstadt-
geschäfte bereits vollends geschlossen
sind.
Dieser Eindruck wird in Kitzingen noch
durch die öffentlichen Flächen ver-
stärkt (wir berichteten darüber in der
Falter-Ausgabe 1/2013: "Quo vadis
Kitzingen"), denn Banken, bis auf Ser-
viceschalter, sowie Versicherungen, Bau-
sparkassen sind Samstag grundlegend
geschlossen.
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