Der Falter 2/2019

Verbundenheit ist einfach. Wenn man einen Finanzpartner hat, der Vereine und Projekte in der Region fördert. Editorial Liebe Leserinnen und Leser, jüngst sprach mich bei einer WORLD PRESS-Ausstellungseröffnung in der sachsen-anhaltinischen Landeshautstadt Magdeburg eine junge Foto- grafin an: „Ihr zeigt die Ausstellung auch in Kitzingen? Wo liegt das? Ist das wirklich so klein?“ (Magdeburg hat ca. eine Viertelmillion Einwohner und zählt damit zu den kleineren Ausstellungsorten weltweit). Sie hatte sich zwar beim WPP-Wettbewerb beteiligt, aber keinen Preis gewonnen. Doch sie verfolgte – wie viele andere, auch internationale Fotografen, Bildagenturen etc. und nicht nur die Preisträger – die Aus- stellungstour der besten Pressefotos. Falls es Sie interessiert, die aktuel- len WPP-Ausstellungen finden Sie unter https://www.worldpressphoto. org/exhibitions. Da steht Kitzingen z.B. zeitgleich neben Ausstellungs- orten wie Tel Aviv/ Israel, Rotterdam/ Niederlande, Algier/ Algerien oder Daressalam/ Tansania; alles Metropolen oder Landeshauptstädte. Am nächsten Morgen trafen wir uns wieder bei einem Pressetermin. „Ich hab gegoogelt!“, begrüßte sie mich. „Ihr habt ja einen schönen historischen Stadtkern, eine tolle Lage am Main, einen Super-Wohnmo- bilstellplatz. Wir werden mit unserem Campingbus kommen!“ Danach musste ich ihr gar nicht mehr erklären, dass unsere Große Kleinstadt gar nicht so klein ist. So etwas passiert mir übrigens öfter: Als ich mich z. B. bei einem Fest in thüringischen Weimar als Kitzinger zu erkennen gab (obwohl ich tat- sächlich Mainstockheimer bin), antwortete man mir gleich: „Wie geht´s dem guten Walter Vierrehter? Der soll sich mal wieder herscheren!“ Was ich damit sagen will: Es ist ein wunderbares Gefühl, wenn man irgendwo unterwegs ist – egal ob nah oder fern – und ob seiner Heimat anerkannt, manchmal sogar etwas beneidet wird. Daraus erwächst ein Selbstwertgefühl, ein Stolz, zu dem wir uns – liebe Leserinnen und Leser – vielleicht öfters bekennen könnten. Ich möchte noch etwas zu Markus Ungerer schreiben. Vieles zu oder über ihn wurde öffentlich gemacht, vor allem nach seinem jähen Tod. Der Falter hat mit ihm einen kritischen, kreativen Autor und Initiator verloren, mir fehlt ein ideenreicher Schriftstellerkollege, der vor allem auch Kindern die weite Vielfalt der Feuerwehr nahebringen konnte. Ich danke Holger Dubowy-Schleyer für seinen Beitrag in dieser Ausgabe. Besser hätte man einem Freund, einem Kollegen, einem Mitarbeiter, auch vielleicht einem anonymen Helfer und Retter in vielfacher Not nicht gedenken können. Leben und nutzen wir das Leben, es ist das Beste und Einzige, das wir haben. Ihr Volkmar Röhrig 02

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